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Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenkveranstaltung am Gedenkzeichen "Heller Schatten" im Neandertal

Bild vergrößern: Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage und Landrat Thomas Hendele am Gedenkzeichen "Heller Schatten" © Kreis Mettmann
Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage und Landrat Thomas Hendele am Gedenkzeichen "Heller Schatten"

KREIS METTMANN. Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit. In Deutschland wird seit 1996 mit dem „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" am 27. Januar an die Verbrechen der NS-Herrschaft erinnert.

Im August 2020 hatte der Kreis Mettmann im Neandertal das Gedenkzeichen „Heller Schatten" der Berliner Künstlerin Franziska Peter eingeweiht. Es steht für 152 Menschen, die hier während der NS-Zeit verfolgt, ausgebeutet, denunziert und ermordet wurden.
Zum Gedenken an die Opfer erinnerten Landrat Thomas Hendele und Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage am Montag im Neandertal an die Menschen, die in der "Koburg" gefangen gehalten, misshandelt und gefoltert wurden.

Die Koburg ist ein im Neandertal auf einer Anhöhe gelegenes burgartiges Gebäude, das sich die Mettmanner Industriellenfamilie Wilhelm Kocherscheidt 1921 als Wohnhaus gebaut und bis um 1930 auch bewohnt hat. Im Volksmund war zu dieser Zeit der Name „Koburg“ aufgekommen als Abkürzung für „Kocherscheidts Burg“.
In den ersten Monaten nach der Machtergreifung war die Koburg wegen der abseitigen Lage und der nicht vorhandenen Fluchtmöglichkeit für die SA der ideale Ort, um dort politische Gegner festzusetzen. Die Gesamtzahl der Häftlinge dort ist nicht mehr zu rekonstruieren. Namentlich bekannt sind 43 Häftlinge. Es dürften jedoch deutlich mehr gewesen sein.

In seiner Ansprache betonte Hendele: "Der heutige Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und unser Gedenkzeichen Heller Schatten sind für uns nicht nur Mahnung und Verpflichtung, sondern auch Anlass für Hoffnung: indem wir uns im Bewusstsein unserer historischen Verantwortung den drängenden historischen und humanitären Herausforderungen der Gegenwart stellen und die Würde jedes einzelnen Menschen ins Zentrum unseres Handelns stellen. Dies bedeutet, dass wir uns aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Ungerechtigkeit stellen müssen. Es bedeutet, dass wir die Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen respektieren und schützen müssen.
Die Menschenwürde ist das Herzstück unserer Demokratie. Sie ist der Maßstab, an dem wir unser Handeln messen müssen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Würde jedes Menschen geachtet und geschützt wird, heute und in Zukunft."

Zur Gedenkveranstaltung waren auch die Landtagsabgeordneten Dr. Christian Untrieser und Martin Sträßer, Kreistagsmitglieder und Vertreter der Geschichtsvereine gekommen und legten Blumen am Gedenkzeichen nieder. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Bernd Bolsinger am Saxophon.

Die Dokumentation "Verfolgt, ausgebeutet, ermordet – Das Neandertal als Schauplatz nationalsozialistischer Verbrechen" kann auf der Homepage des Kreises www.kreis-mettmann.de heruntergeladen werden.

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