Sonderausstellung »Stereotypes Neanderthalerin»
23. November 2024 bis 31. August 2025
NEANDERTAL. Muskelbepackte, wilde Männer in Fellkleidung, die mit dem Speer auf Mammutjagd gehen. Dieses Bild vom Neanderthalermann kennen wir alle. In den populären Genres wie Ausstellungen, Bildern, Büchern und Filmen werden immer wieder und immer noch Stereotypen bedient. Zeigen diese Stereotypen aber die Gesamtheit der Neanderthalergemeinschaften? Spiegeln sie ihre Vielfalt und ihre unterschiedlichen Lebensbedingungen, Fähigkeiten und Aufgaben wider? Wo sind die Frauen? Wo sind die älteren Menschen? Wo sind die Kinder? Welche Aufgaben übernahmen sie in den Gemeinschaften? Wie war die Rollenverteilung innerhalb der Gruppen? Oder gab es gar keine festen Rollen? Diese und weitere Themen stellt die neue Sonderausstellung „Stereotypes Neanderthalerin“ im Neanderthal Museum in den Fokus. Auf provokante Weise hinterfragen die Ausstellungsmacher unsere heutigen Vorstellungen von urgeschichtlichen Neanderthalergemeinschaften und inwieweit wir unsere Perspektive vielleicht ändern müssen. In zeitgemäßem Design, das von Studio Quack in Köln entwickelt wurde und mit immersiven Erlebnissen von 2av aus Ulm bietet diese Ausstellung faszinierende neue Einblicke in eine wenig bekannte Welt der Neanderthaler. Das internationale Ausstellungsteam aus Archäologinnen hat alle wissenschaftlichen Daten zu Neanderthalerinnen, Kindern und älteren Menschen gesammelt und nähert sich auf dieser Grundlage den bisher wenig beachteten Mitgliedern der Neanderthalergemeinschaften. Eine Auswahl selten oder noch nie gezeigter Exponate verdeutlicht, auf welcher Grundlage die Forschung arbeitet. In kurzen und verständlichen Texten erklären die Ausstellungsmacher, was bekannt ist oder wo noch Fragen offenbleiben. Für Kinder gibt es eigene Texte, die die Themen kindgerecht erklären. An vielen Mitmachstationen können Erwachsene und Kinder mit Spaß neues Wissen erlernen. Zusätzlich zur wissenschaftlichen Ebene ist ein Highlight der Ausstellung die begleitende Audiotour. Die Archäologin und Erfolgsautorin Rebecca Wragg Sykes (Kindred. Neanderthal Life, Love, Death, Art) hat die Audiotexte zur Ausstellung geschrieben. Auf Grundlage bekannter Fundstellen hat sie vier Neanderthalerinnen-Figuren entwickelt, die aus ihrem bewegten Leben erzählen. Sie berichten über Geburten, den Verlust von Kindern und Familienmitgliedern, über die Jagd, über das Alltagsaufgaben und über die Begegnungen mit anderen Menschen.
Zu Beginn der Ausstellung wird eine von vier zufällig ausgewählten Neanderthalerinnen zur Begleiterin durch die Ausstellung.
An jeder Station der Ausstellung erfahren die Gäste mehr über ihr Leben, verbinden sich mit ihr und gehen gemeinsam mit ihr auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Nach dem Ende der Ausstellung im Neanderthal Museum wird die Ausstellung auf Reisen gehen und in anderen Museen als Wanderausstellung weiter gezeigt.
Die Ausstellung wurde finanziert vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Sie ist für die ganze Familie geeignet. Ein spezielles Begleitprogramm zur Ausstellung bietet auch für Einzelbesuchende oder Gruppen spezielle Angebote, in denen das Thema Stereotype kritsich hinterfragt wird. Besonders empfehlenswert für kleine Gruppen ist das Escape Game “Escape the Stereotype”. Für Einzelbesuchende, die gerne mit Expertinnen und Experten ins Gespräch kommen möchten, stehen an ausgewählten Sonntagen Guides in der Ausstellung und begleiten das Programm “Think critically”: Dialog in der Ausstellung. Natürlich führen die Kuratorinnen auch wieder durch die Ausstellung. An ausgewählten Terminen gibt es Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen und etwas über die Entstehung der Ausstellung aus erster Hand zu erfahren.
Kontakt
Neanderthal Museum, Talstraße 300, 40822 Mettmann, Tel. 02104 97970; Internet: www.neanderthal.de; E-Mail: museum@neanderthal.de; Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr, in den NRW-Ferien auch montags geöffnet; Eintritt: Dein Erlebnisticket 13 Euro (12,50 Euro online) für Erwachsene (inkl. Dauer- und Sonderausstellung, Neanderthaler-Fundort und Erlebnisturm Höhlenblick); Ermäßigung für Gruppen, Familien, Kinder, Studenten, Behinderte; Partner der www.erlebnismuseen.de
Herausgeber
Pressestelle des Kreises Mettmann
Telefon: 02104 99-1074
Telefax: 02104 73855
Mail: presse@kreis-mettmann.de