Zukunftsvisionen – Digitalisierung und Demenz
Chancen und Grenzen digitaler Unterstützungsmöglichkeiten
KREIS METTMANN. Demenz als Krankheitsbild wird aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft immer mehr Menschen betreffen – sowohl gesellschaftlich als auch persönlich. Ebenso erhält die fortschreitende Digitalisierung mit all ihren Vor- und Nachteilen einen wachsenden Stellenwert im Alltagsleben.
Mit einer Informationsveranstaltung im Kreishaus beleuchtete jetzt die Initiative "Alternativen 60 plus" des Kreises Mettmann Chancen und Grenzen digitaler Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz.
Auf die Eröffnung durch den Sozial- und Gesundheitsdezernenten Marcus Kowalczyk folgten spannende Einblicke in ein innovatives Forschungsprojekt („RUBYDemenz“) zur Unterstützung der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz durch einen Roboter, der mit Hilfe von Sprache und durch Gesichtsausdrücke mit den Menschen kommuniziert. Das System ist so angelegt, dass auch Emotionen zum Ausdruck gebracht werden können. Das robotische System richtet sich an Menschen mit einer beginnenden bis mittleren Demenz und ihre Angehörigen.
Im Anschluss ging es um ethische Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen, gerade bezüglich der Auswirkungen auf die Versorgung von Demenzpatienten.
Und schließlich wurden datenschutzrechtliche Facetten des Einsatzes von altersgerechten Assistenzsystemen thematisiert. In unserer Gesellschaft werden altersgerechte Assistenzsysteme, die Menschen gerade im fortschreitenden Alter unterstützen, immer wichtiger. Beispielsweise können diese Systeme älteren Menschen dazu dienen, ein sicheres und selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld zu ermöglichen oder verlängern. Viele dieser Anwendungen basieren auf der Überwachung der Betroffenen. Von der Gestaltung der Assistenzsysteme hängt es ab, inwieweit Datenschutzrisiken vermieden oder jedenfalls minimiert werden können.
Unterstützt wurde das Team ALTERnativen 60 plus von den kreisangehörigen Städten und dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Düsseldorf. Der Markt der Möglichkeiten bot den Besuchern zudem Zeit zum Gespräch und reichlich Infomaterial. Auch die Digitalpaten im Kreis Mettmann/NRW sowie das Projekt „Lern-Tüte“ aus Haan fanden großes Interesse bei den Teilnehmenden.