Revitalisierung von Gewerbegebieten im Kreis
Gutachten von IHK Düsseldorf und Kreis Mettmann
KREIS METTMANN. Für die Kommunen im Kreis Mettmann wird es eng. Zukünftig wird es aus Platzgründen immer schwieriger, neue Gewerbeflächen auszuweisen. Der Kreis Mettmann und die IHK Düsseldorf haben deswegen vom Hamburger Beratungsunternehmen für Immobilienwirtschaft und Regionalökonomie Georg Consulting gutachterlich untersuchen lassen, wo es in alten Gewerbegebieten Flächen gibt, die reaktiviert werden können.
Der Gutachter hat auf der Basis von Ortsbegehungen und datenbasierter Recherche Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Landrat Thomas Hendele erklärt: „Mit diesem Gutachten unterstützt der Kreis Mettmann zusammen mit der IHK die Kommunen dabei, Unternehmen am Standort zu halten und neue Betriebe anzusiedeln.“
Als Ergebnis liegen nun achtzehn Standortprofile vor, die Handlungsfelder und Potenziale benennen, bewerten und daraus gutachterliche Empfehlungen ableiten. Diese sollen Kommunen in die Lage versetzen, untergenutztes Flächenpotenzial in alten Gewerbe- und Industriegebieten so aufzuwerten, dass diese Flächen marktfähig werden.
Der Handlungsdruck in den untersuchten Gebieten ist unterschiedlich groß, besonders in den Gewerbegebieten Erkrath-Unterfeldhaus und Velbert-Langenberg sieht der Gutachter dringend Bedarf zur Revitalisierung. Hier werden unter anderem Infrastrukturprobleme, die Flächenauslastung sowie großflächige Versiegelungen als markante Problemlagen benannt. Georg Consulting rät, mit Erkrath-Unterfeldhaus und Velbert-Langenberg bei der Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu beginnen. Von den Erfahrungen dieser Pilotgebiete sollen anschließend die anderen Kommunen profitieren.
Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, betont: „IHK und Kreis Mettmann werden nun zusammen mit den Städten Erkrath und Velbert ausloten, welche der Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können. Wir müssen schauen, dass wir im dichtest besiedelten Kreis in Deutschland weiterhin wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen“.
Zur Methodik: Basis des Gutachtens sind Ortsbegehungen sowie dokumenten- und datenbasierten Recherchen und Untersuchungen im Zeitraum 2020/21. Die Ergebnisse der Standortbewertung folgen aus einer Punktevergabe, die über alle im Kreis Mettmann untersuchten Gebiete gemittelt sowie nach hausinterner Gutachter-Methodik gewichtet wurde. Die prioritären Handlungsfelder ergeben sich in der Folge aus den am schwächsten bewerteten Standortfaktoren, die jeweils mehrere Aspekte zusammenfassen (zum Beispiel Infrastruktur: Straßen, Fahrrad- und Fußwege, ÖPNV, Nahversorgung, Information & Kommunikation). Zu jedem Handlungsfeld wurden ein, beziehungsweise mehrere Leitsätze formuliert, die als zentrales Credo der jeweils empfohlenen Entwicklung vor Ort verstanden werden können. Eine individuelle Standortvision rundet das jeweilige Standortprofil ab.