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Nugana und Nutella hatten ein schönes Leben im Neandertal

Wisent-Kühe mussten aus Altersgründen eingeschläfert werden

KREIS METTMANN. Das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal hat eine lange Tradition der Wisenthaltung und –zucht. Ende der 1990er Jahre wurde die Wisentzucht aufgegeben und nur noch eine kleine Schauherde mit zunächst drei Kühen und einem kastrierten Stier gehalten. Nach und nach sind diese Tiere aus Altersgründen gestorben. Seit sieben Jahren leben nur noch die beiden im Neandertal geborenen Kühe Nugana und Nutella in ihrem Gehege. Sie hatten beide ein schönes Leben auf den saftigen Wiesen im Neandertal und haben in jungen Jahren auch zur Wisentzucht beigetragen. Nun aber konnte man den beiden 22 und 23 Jahre alten Damen im letzten Jahr deutliche Alterserscheinungen anmerken. Besonders Nugana konnte sich zunehmend schlechter bewegen, hatte eine Eintrübung des Augenlichts und nahm auch deutlich ab. Das Hegepersonal hat in regelmäßiger Absprache mit den betreuenden Tierärzten versucht, über Zufütterung den Allgemeinzustand der Tiere zu verbessern, konnte das Ende aber letztlich nur aufschieben. Da es keinem der beiden Tiere zugemutet werden konnte, alleine zu bleiben oder sich in ihrem hohen Alter noch an eine fremde Herde zu gewöhnen, mussten am Dienstag (10. November) beide Wisente in Abstimmung mit und unter Aufsicht von Tierärzten eingeschläfert werden. Das teilten jetzt die Untere Naturschutzbehörde des Kreises als Träger des Wildgeheges und der Naturschutzverein Neandertal mit.
Gleichwohl möchte der Kreis Mettmann zur Arterhaltung des vom Aussterben bedrohten Wisents beitragen und daher die Zucht wieder aufnehmen.
Hierfür entsteht zurzeit auf den hoch gelegenen Flächen des Wildgeheges in Erkrath-Hochdahl mit dem "Neandertalhof" eine Wisentzuchtanlage. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr sollen die ersten Jung-Kühe im Gehege Einzug halten.

10.11.2020