Zusätzliches Notarzteinsatzfahrzeug verstärkt die Rettungsdienstflotte im Kreis
Zentraler Standort in Mettmann
KREIS METTMANN. Der Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Mettmann sieht eine Vielzahl von zusätzlichen Maßnahmen vor, um die Reaktionszeiten des Rettungsdienstes zu verbessern. Vieles davon wurde bereits umgesetzt, wie beispielsweise die Indienststellung weiterer Rettungswagen an unterschiedlichen Standorten im Kreis.
Mit Jahresbeginn wurde nun auch das im Bedarfsplan als zusätzliches Rettungsmittel vorgesehene weitere Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) für den Tagesdienst (montags bis freitags von 7.00 bis 19.00 Uhr) in Dienst genommen. Es ist das nunmehr sechste Fahrzeug im Kreis Mettmann, welches mit einem Notarzt und einem Notfallsanitäter besetzt ist und jeweils parallel zu einem Rettungswagen zu medizinischen Notfällen ausrückt. Stationiert ist es zentral im Kreisgebiet in Mettmann, zunächst in der provisorischen neuen Rettungswache Auf dem Hüls, ab 2021 dann am Standort des Leitstellenneubaus an der Willettstraße.
Landrat Thomas Hendele übergab das Fahrzeug heute (Dienstag, 22. Januar) seiner Bestimmung.
Das neue NEF wird grundsätzlich kreisweit eingesetzt, das heißt, neben Einsätzen im unmittelbaren Umkreis zum Standort wird es immer dann zu Einsätzen gerufen, wenn in einem Notarztbereich das eigentliche NEF parallel bereits anderweitig gebunden ist.
Die Notärzte werden durch das Evangelische Krankenhaus Mettmann gestellt. Durch die langjährige notärztliche Besetzung des originären Mettmanner NEF ist das EVK Mettmann bereits ein bewährter Partner des Kreises in der Notfallversorgung.
„Der Betriebsstart hat reibungslos funktioniert. Und schon in den ersten Tagen haben die Einsatzzahlen den dringenden Bedarf für den zusätzlichen Notarzt bestätigt“, berichtet Dr. Arne Köster, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst.
Neu ist auch, dass die Notfallsanitäter, die das Fahrzeug fahren, aus dem Pool der Leitstellen-Disponenten kommen, also den Mitarbeitern, die eigentlich primär den Notruf über die Rufnummer 112 annehmen. „Die Vernetzung der Leitstelle mit den Kräften im Rettungsdienst, den Notärzten und den Feuerwehren ist uns sehr wichtig“, sagt Michael Peters, Leiter der Leitstelle. Von den zusätzlichen praktischen Einsatzerfahrungen seiner Mitarbeiter erhofft er sich eine positive Wirkung auf die Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Einsatzkräften und damit auch auf die eigentliche Tätigkeit in der Kreisleitstelle.
Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein geändertes Meldeverhalten der Bürger trägt dazu ebenso bei wie der steigende Altersdurchschnitt der Bevölkerung.
Bisher waren im Kreis fünf Notarzteinsatzfahrzeuge mit Standorten in Hilden, Langenfeld, Mettmann, Ratingen und Velbert zur Versorgung des gesamten Kreisgebietes rund um die Uhr im Einsatz. Zunehmend häufiger kam es aber vor, dass das zuständige Fahrzeug bei Einsätzen bereits gebunden war und andere Notärzte mit längeren Anfahrtswegen aus dem Kreisgebiet oder aus den Nachbarstädten angefordert werden mussten. Zwar ist die sogenannte überörtliche Unterstützung Tagesroutine und wird auch weiterhin eine wichtige Bedeutung haben. Aber in letzter Zeit nahm die Notwendigkeit der überörtlichen Unterstützung überhand. Allein im Jahr 2017 wurde über 1200-mal ein NEF von Nachbarstädten in das Kreisgebiet gerufen. Diese Entwicklung zeichnete sich schon vor Jahren ab, daher hatte der Kreis in den Jahren 2014/2015 ein Fachgutachten in Auftrag gegeben, auf dessen Grundlage der Bedarfsplan für den Rettungsdienst novelliert und im Frühjahr 2017 im Einvernehmen mit den Krankenkassen vom Kreistag verabschiedet wurde.