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Infoabend zur digitalen Sicherheit in regionalen Unternehmen

Wie man sich gegen Cyberkriminalität wappnen kann

Bild vergrößern: Inna Claus vom LKA © Kreis Mettmann
Inna Claus vom LKA

KREIS METTMANN. Fast 60 Teilnehmer insbesondere aus lokalen mittelständischen Metallunternehmen aber auch Expertinnen und Experten der Hochschule und der Landes- und der Kommunalverwaltung fanden sich trotz des perfekten Biergartenwetters jetzt zu einem Infoabend am Hochschulcampus in Heiligenhaus ein. Eingeladen hatten die Hochschule Bochum, die am Campus Velbert/Heiligenhaus eine Dependance mit den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften und Informatik betreibt, sowie die Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann und das Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann. Der Abend stand ganz im Zeichen der Aufklärung über die Kriminalität im digitalen Raum. Ziel war aber nicht, Ängste zu schüren, sondern das Aufzeigen erster Maßnahmen, um wertvolle Unternehmensdaten schützen zu können.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung des Hochschulcampus in Heiligenhaus durch Prof. Dr. Simon Rüsche, Leiter der Arbeitsgruppe IT-Infrastrukturen, übernahm Polizeioberkommissarin Inna Claus, die beim Landeskriminalamt im Bereich Prävention vor Cyberkriminalität arbeitet. Claus zeigte in ihrem Vortrag nicht nur verschiedene Dimensionen von neuen Kriminalitätsformen auf, sondern machte auch die volkswirtschaftliche Dimension der Schäden deutlich. Basierend auf Schätzungen, dass teilweise 88 Prozent der Unternehmen in NRW von verschiedenen Arten der Cyberkriminalität betroffen sind, wird von jährlichen Schäden in Höhe von 46 Milliarden Euro ausgegangen. Claus zog den Vergleich zu den Sturzfluten und Überschwemmungen an Ahr und Erft von 2021, die Schäden an Infrastrukturen in Höhe von knapp 40 Milliarden Euro verursacht haben. Bei der Cyberkriminalität gehe es jedoch nicht nur um „klassische“ Hackerangriffe, sondern auch die Phishing-Angriffe verliefen immer professioneller. Die Zeiten, in denen in E-Mails in hanebüchenem Deutsch vermeintliche afrikanische Prinzen ihr Erbe loswerden wollen, seien vorbei. Mitarbeitende in Unternehmen würden teilweise viel gezielter angesprochen, oft unter extrem guter Vortäuschung der Identität tatsächlicher Kunden, Lieferanten oder gar des Geschäftsführers des eigenen Unternehmens. Hier zeigt sich, dass zur Prävention von Cyberkriminalität nicht nur gute Backups, Anti-Malwareprogramme und Firewalls notwendig sind, sondern auch die Sensibilisierung der Belegschaft von entscheidender Bedeutung ist. Sollte es doch zu einem Fall von Cyberkriminalität kommen, bietet das Landeskriminalamt für betroffene kleine und mittelständische Unternehmen eine telefonische 24/7-Notfallerreichbarkeit. Geschulte Beamte unterstützen die Geschädigten konkret bei der akuten Schadensbegrenzung. „Hier handelt die Polizei also zunächst quasi als 'Feuerwehr' und ist noch nicht zuvorderst Ermittler“, so Claus. Die Polizei als Freund und Helfer ist somit auch im Bereich aktueller Cybergefahren gut aufgestellt.

Matthäus Bialasinski, Mitarbeiter der Mettmanner Kreiswirtschaftsförderung und Leiter des Digitalisierungsnetzwerks DigiKuk in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann stellte im Anschluss das Förderprogramm „MID - Digitale Sicherheit“ vor. Mittelständler können sich wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit im Unternehmen im Wert von bis zu 15.000 Euro mit einer Quote von meist 80 Prozent fördern lassen. Bialasinski betonte die besonders unkomplizierte Form der Antragstellung mit schnellen Bearbeitungszeiten. Viele Digitalisierungsdienstleister aus der Region wurden über das DigiKuk-Netzwerk geschult und können ihre Kunden durch das Verfahren der Fördergeldbeantragung begleiten.

Zum Abschluss zeigte Professor Rüsche noch Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und den Unternehmen im Bereich Verbesserung der Cybersicherheit auf, bevor die Unternehmer die Gelegenheit auch zum persönlichen Austausch untereinander und mit den Referenten nutzten.

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